Prof. Dr. Werner Aeschbach

Professor für Physik am Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Heidelberg, HCE-Mitglied seit 2011.

Als Professor:in am Institut für Umweltphysik (IUP) vertrete ich das Fachgebiet der Physik aquatischer Systeme. Dazu gehören Themen wie Tracer- und Isotopenhydrologie, Wasserressourcenforschung, Hydrogeologie, physikalische Ozeanographie und Limnologie sowie in jüngerer Zeit auch die Glaziologie. Meine Forschung befasst sich zudem mit dem Klima der Vergangenheit und den durch die globale Erwärmung verursachten aktuellen Veränderungen.

Zentrale Forschungsaktivitäten und Ziele umfassen:

  • die Entwicklung analytischer Techniken sowie Dateninterpretations- und Modellierungswerkzeuge für spezifische Tracermethoden, insbesondere für stabile und radioaktive Edelgasisotope
  • die Anwendung dieser Methoden zur Altersdatierung von Grundwasser, Seen, Ozeanen und Gletschern, um die Dynamik dieser Umwelt- und Klimasysteme zu untersuchen
  • die Rekonstruktion von Paläoklima-Informationen aus Grundwasser-, Tropfstein- und Gletscherarchiven, insbesondere durch Anwendungen des Edelgas-Thermometers
     

Mehr über mich

Warum ich dem HCE beigetreten bin

In den Jahren vor der Gründung des HCE war ich an Diskussionen über die Zukunft der interdisziplinären Umweltforschung an der Universität Heidelberg beteiligt. Als dies schließlich zur Gründung des HCE führte, war es für mich selbstverständlich, Gründungsmitglied zu werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit essenziell ist, um die komplexen Herausforderungen anzugehen, die globale Krisen wie der Klimawandel oder der Biodiversitätsverlust mit sich bringen.

Meine bisherigen Highlights

Ich hatte das Privileg, mehrere Jahre als Direktor des HCE zu dienen. In dieser Rolle konnte ich ein breites und starkes Netzwerk mit Kolleg:innen aus vielen Disziplinen aufbauen. Besonders bereichernd war die Erfahrung, wie dieses Netzwerk erfolgreiche Kooperationen und Projekte zwischen HCE-Mitgliedern fördern konnte. Die Vielfalt an Perspektiven und Fachkenntnissen, die im HCE vertreten sind, ist wissenschaftlich äußerst wertvoll und zugleich eine persönliche Bereicherung.

Meine wichtigsten Partner:innen

Ich arbeite mit mehreren HCE-Mitgliedern aus der Umweltphysik, den Geowissenschaften und der Geographie zusammen. Das breite HCE-Netzwerk hat nicht nur zahlreiche Forschungskooperationen ermöglicht, sondern auch gemeinsame Lehrveranstaltungen und Publikationsprojekte zu umweltwissenschaftlichen Themen, insbesondere zu Klima und Gesundheit, angestoßen.

Ein zentraler Forschungspartner für meine Arbeiten mit Edelgas-Radioisotopen ist Prof. Markus Oberthaler vom benachbarten Kirchhoff-Institut für Physik. Gemeinsam entwickeln und nutzen wir die Atom Trap Trace Analysis (ATTA)-Technik für Untersuchungen in Grundwasser, Ozeanen und Gletschereis. Diese innovative quantenphysikalische Methode wird weltweit nur von wenigen Laboren in den USA, China und Australien angewandt, mit denen wir in regelmäßigem Austausch stehen. Die ATTA-Anwendungen erfolgen in Kooperation mit Partnern in Deutschland (z. B. Geomar, AWI, UFZ und mehreren Universitäten) sowie international (z. B. in Österreich, Frankreich, der Schweiz und den USA).

In Projekten zur Grundwasser- und Paläoklimaforschung arbeite ich mit europäischen Partnern zusammen, unter anderem in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Estland, sowie weltweit, beispielsweise in China, Indien, Israel und Brasilien. Zudem kooperiere ich mit regionalen Partnern aus Wissenschaft und Industrie zur Erforschung des Potenzials der geothermischen Energie in Süddeutschland.